[FMTM]

FMTM // GTG


Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Gesellschaft für Trambahngeschichte


Triebwagen Typ R 3.3

Gebaut von: ADtranz/Siemens, Nürnberg (1999-2000)

[Der neue R3-Tw2201] (~85 kB)
Tw2201 im Lieferzustand ohne Nummerierung

Die R 2.2-Flotte reichte an Zahl und Platzkapazität nicht aus, um sämtlichen Linienverkehr zu übernehmen. Deshalb beschloß man, 17 vierteilige Niederflurgelenkzüge zu bestellen. Außerdem nahm ADtranz die drei wartungsanfälligen R 1.1-Prototypen (2701-2703) im Tausch gegen drei weitere Bestellungen zurück, so daß sich das Bestellvolumen auf 20 Vierteiler erhöhte. Am 13.Dezember 1999 wurde die in München als R 3.3 bezeichnete Baureihe anhand von Triebwagen Nummer 2201 der Presse vorgestellt.

[Tw 2201 Haltestelle Kreillerstr.] (~82 kB)
Tw 2201 am 13.12.99 in der Haltestelle Kreillerstraße

Die Vierteiler besitzen zwischen dem zweiten und dritten Wagenteil ein breites Doppelgelenk mit einer sog. Knickwinkelsteuerung, um den Anforderungen des Münchner Gleisnetzes mit engen und gegenläufigen Kurvenradien gerecht zu werden. Ein Versuchsträger aus Nürnberg, der 1997 und 1998 für kurze Zeit in München getestet wurde, lieferte die nötigen Erfahrungen. Fahrgestell und Antrieb gleichen der Vorgängerserie (Drehgestelle mit Losrädern, Drehstrom-Asynchron-Motoren). Der Achsstand wurde allerdings geringfügig erweitert. Die Fahrzeuge besitzen eine durchgehende Fußbodenhöhe von 30-36 cm über Schienenoberkante. Sechs vollverglaste Türen dienen zum Einstieg, wobei erster und dritter Wagenteil jeweils zwei Türen aufweisen. An der ersten Türe befindet sich ein Hublift für Rollstuhlfahrer.

[Innenansicht R3.3] (~62 kB)
Innenansicht Tw2201 mit Polstersitzen

Neben dem vieldiskutierten Farbdesign (blaulila mit aluweiß von Alexander Neumeister), das bei den neuen U-Bahnwagen (Baureihe C) entlehnt wurde, ist bei der Gestaltung vor allem Wert auf eine verbesserte Sitzplatzanordnung gelegt worden. Die ersten 10 Wagen sind mit blauen Polstersitzen ausgestattet, während weitere 10 Fahrzeuge mit Holzschalensitzen folgen sollen. Im Rahmen einer Kundenbefragung will man dann die beliebtere Variante ermitteln. Für den Fahrer gibt es ebenfalls einen verbesserten Sitz und eine Klimaanlage.

[Tw 2201 Endstation St.-Veit-Str.] (~79 kB)
Tw 2201 am 13.12.99 an der Endstation St.-Veit.-Straße

Die Auslieferung der 20 R3-Wagen soll noch im Herbst 2000 beendet sein. Falls keine weiteren Neubaustrecken mehr entstehen, will man alle noch im Betriebsbestand vorhandenen P-Züge durch diese Baureihe ersetzen. Die ersten R 3.3-Triebwagen sollen nach Abschluß der Vorbereitungsarbeiten, Probefahrten und Schulungen wochentags auf den Linien 20/21 verkehren, am Wochenende auf Linie 25. Verschiedentlich sollen auch einzelne Kurse der Linie 19 mit den neuen Fahrzeugen ausgestattet werden.

[Der Versuchsträger] (~76 kB)
Versuchsträger im Februar 1998 auf der Osttangente Höhe Paulanerbräu

Während der Versuchsträger aus Nürnberg anfangs nur nachts unterwegs war, konnte er im Februar 1998 auch tagsüber beobachtet werden. Das zweite Wagenteil war gegen die Fahrtrichtung eingebaut, weshalb die falsch positionierte Tür behelfsmäßig verkleidet war. Inzwischen wurde der Versuchsträger wieder zerlegt, wobei die Wagenteile in Serienfahrzeugen zum Einbau kamen.

[Plan R3.3] (~76 kB)

Technische Daten der R 3-Wagen

Gesamtlänge: 36,58 m
Breite: 2,30 m
Höhe: 3,39 m (mit Dachaufbauten)
Gewicht: 41,5 t
Antrieb: Vier Drehstrom-Asynchron-Motoren á 120 kW
73 Sitzplätze, 154 Stehplätze
Wagennummern: 2201 - 2220
Anzahl: 20 Stück.
Sammelblätter Historische Straßenbahnen
Herausgeber: Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V., Postfach 21 02 25, 80672 München.
Text: Markus Trommer
Bilder: SWM GmbH Verkehrsbetriebe / Jan Kobel (2), Alfons Siebenweiber (2), Thomas Mehlstäubler
Zeichnung: Stadtwerke München GmbH Verkehrsbetriebe
Literaturhinweise:
  • Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.: TRAM - Hefte zur Münchner Trambahngeschichte, Eigenverlag.

  • 
[^] Zurück zum Trambahnmuseum
    
[FMTM] Zurück zur Hauptseite
    Markus Trommer, 21.1.2000