FMTM // GTGFreunde des Münchner Trambahnmuseums e.V. |
Zu den markantesten Arbeitsfahrzeugen der Münchner Trambahn zählen die Winterdienstfahrzeuge. Schon seit 1896 wurden spezielle Salzwagen eingesetzt. Ursprünglich waren vorhandene Pferdebahn- und Dampfbahnanhänger für diesen Zweck umgerüstet worden. 1928 schließlich beschafften die Städtischen Straßenbahn beim Hauslieferanten Rathgeber eigens konstruierte Beiwagen. Diese 10 Wagen umfassende Baureihe s 3.50 erhielt die Wagennummern 841-850. Während des Krieges wurden sechs Wagen zerstört und noch 1944 leicht verändert neu aufgebaut. Mehrere Salzbeiwagen, darunter auch der als historischer Wagen vorhandene Beiwagen 3908 (ursprüngliche Nr. 848), erhielten zwischen 1955 und 1960 spezielle Salzstreuvorrichtungen. Diese bestehen aus zwei Mühlen, die das in Trichter geschaufelte Salz zerkleinern und auf die Schienen fallen lassen. Nachdem die Mühlen von einer Radsatzachse angetrieben werden, wurde eine von der Fahrgeschwindigkeit unabhängige gleichmäßige Verteilung des Salzes auf die Strecke erreicht. Mit der Schrumpfung des Gleisnetzes wurden auch weniger Salzwagen benötigt, so daß diese ab 1973 ausgesondert wurden. Die letzten vier vorhandenen Salzwagen 3901, 3908, 3909 und 3912 waren nach der Verschrottung der letzten Altbautriebwagen 1978 noch mit mit Kompaktkupplungen ausgerüstet worden, so daß sie von M-Triebwagen aus gesteuert werden konnten.
Seit 1992 werden Schneeräumfahrten nurmehr von Zweiwege-LKW vorgenommen; seither befinden sich die Salzwagen 3901 und 3908 im Museumsbestand.
Vermutlich um 1910 entstand der s 2.46-Wagen 2836. Die 1958 im Betriebshof Schlierseestraße entstandene Aufnahme zeigt das Fahrzeug kurz vor seiner Verschrottung.
Die Typenskizze zeigt einen Salzwagen der Bauart s 3.50 im Zustand der 50er Jahre noch ohne Salzmühlen.