FMTM // GTGFreunde des Münchner Trambahnmuseums e.V. |
Gebaut von: Waggonfabrik Uerdingen (1949)
Die Salzstreutriebwagen des Typs SA 2.30 mit den Wagennummern 2930 und 2931 wurden 1973 bis 1975 in der Hauptwerkstätte der Verkehrsbetriebe aus den Heidelberger-Triebwagen 748 und 743 (Typ J 2.30) umgebaut. Diese Fahrzeuge lösten die personalaufwendige und veraltete Art des Salzstreuens durch Beiwagen (vgl. Sammelblatt Historische Trambahnwagen: Salzbeiwagen 3901 und 3908) mit Salzmühlen weitgehend ab. Beim neuen Streuverfahren mit Haftsalz wird in den Wagen normales Trockensalz und hochkonzentrierte Salzlösung (Sole) in getrennten Behältern verwahrt. Erst unmittelbar vor dem Streuen wird das Trockensalz in der Haftsalzmischeinrichtung mit etwa 20% Sole vermengt und über einen Rotor auf dem Gleiskörper verteilt. Die Streubreite kann zwischen 3 und 12 m betragen, wobei durch eine asymetrische Einstellung auch das Nachbargleis mit bestreut werden kann. Die Menge ist zwischen 10 und 40 Gramm pro Quadratmeter stufenlos regelbar. Alle Werte können vom Fahrer eingestellt und überwacht werden. Der Salzstreuvorgang, der bereits bei beginnendem Schneefall erfolgen soll, läuft vollautomatisch ab. Die Reichweite mit einer Ladung beträgt 20 bis 30 km. Die Geräte für die Wagen lieferte die Münchner Firma Eisenwerke Schröder; in den Betriebshöfen an der Einsteinstraße und an der Zschokkestraße wurde je ein 75 Kubikmeter fassender Salzsilo aufgestellt, unter den die Salzwagen gefahren und durch eine Öffnung im Dach beladen werden können. Da es nun schon seit längerem keine richtigen Winter mehr in unserer Stadt gab, leiden die beiden Triebwagen etwas an Unterbeschäftigung.
Die Triebwagen 2930 und 2931 entstanden zwischen 1973 und 1975 aus abgestellten Personentriebwagen der Baureihe J 2.30, den sogenannten Heidelbergern.
Das Bild zeigt einen Wagen dieser Baureihe (Tw 727) im August 1965 am Willibaldplatz. Die Ähnlichkeiten mit den umgebauten Wagen sind unverkennbar.
Die Typenskizze zeigt einen Salztriebwagen im heutigen Zustand.