FMTM // GTGFreunde des Münchner Trambahnmuseums e.V. |
Jetzt mit Originalaufnahmen aus dem Tw 2668!
Mit den zwischen 1963 und 1965 gelieferten 75 Triebwagen der Baureihe M 5.65 schloßen die Stadtwerke München - Verkehrsbetriebe die Beschaffung der bewährten Lenkdreiachser ab. Insgesamt waren von 1950 bis 1965 genau 286 Trieb- und 246 Beiwagen sowie zwei sechsachsige Doppelgelenkwagen bei der Moosacher Waggonfabrik Rathgeber gekauft worden. Die mit den Nummern 975-1049 bezeichneten M 5-Triebwagen waren bereits bei der Auslieferung für den schaffnerlosen Triebwagenbetrieb ausgerüstet und führten neben einer erheblichen Betriebsverstärkung zur Aussonderung einer großen Anzahl von Altwagen der Serien E, G und K. Gegenüber den Vorgängerserien wiesen die M5-Wagen einige konstruktive Verbesserungen auf. So waren anstelle der bisherigen Teleskopschiebetüren nach außen öffnende Schwingflügeltüren eingebaut. Die mittlere Türe wurde vor die Mittelachse gelegt, damit der Auffangraum am Einstieg (damals nur an der letzten Tür !) geräumiger gestaltet werden konnte. Die meisten M5-Triebwagen besaßen bei Lieferung eine elektronische Fahrsteuerung, die einen Dreiwagenbetrieb aus zwei Triebwagen und einem Beiwagen ermöglichte. Solche leistungsstarken Garnituren kamen ab dem Winterfahrplan 1965/66 auf der am stärksten belasteten Linie 8 zum Einsatz. Mit dem Abschluß der Umbauten dieser Fahrzeuge zum vollständig schaffnerlosen Betrieb wurde diese Zugbildung im Jahre 1971 aufgegeben.
Nach diesem sog. Einmannumbau gab es drei verschieden ausgerüstete Serien von M 5.65-Triebwagen, die an den Wagennummern unterschieden werden konnten:
Seit 1989 werden die M5-Triebwagen ausgemustert. Das Ende ihres Linieneinsatzes war für Ende 1997 nach vollständiger Auslieferung der Serie R2.2 (Niederflurgelenkzüge 2101-2170) angekündigt. Der letzte M5-Zug im Linienbetrieb war dann am 7.12.98 auf der Linie 12 unterwegs. Ab September 1999 sind nur mehr zwei M5-Züge als Betriebsreserve vorgesehen, die noch gelegentlich bei Sonderfahrten beobachtet werden können.
Schon heute befinden sich die betriebsfähigen Triebwagen 2616 (ex 1025) und 2668 (ex 1047) im historischen Bestand der Verkehrsbetriebe. Um einen M5-Doppeltriebwagen bzw. einen M5-Dreiwagenzug einsetzen zu können, wurde in den Triebwagen 2668 von der Werkstättengruppe der Freunde des Münchner Trambahnmuseums die Frontkupplung und die Geamatic-Steuerung wieder eingebaut. Der im November 1993 außer Dienst gestellte Triebwagen 2615 besaß als letzter seiner Art eine Geamatic-Steuerung. Wegen seines schlechten Gesamtzustandes wurde er im Juli 1999 gegen den Triebwagen 2616 (ex 1025) getauscht. Die Werkstättengruppe des Museumsvereins konnte bis Früjahr 2000 den Triebwagen 2616 ebenfalls wieder mit einer Geamatic-Steuerung ausstatten. Wegen Fristablauf des Tw 2668 und des Bw 3545 kann der Dreiwagenzug leider zur Zeit nicht eingesetzt werden. Die Hauptüberholung der Wagen durch die Museumswerkstätte ist in Vorbereitung.
Bei dieser Überholung soll auch der Museumstriebwagen 2616 wieder die alte Lackierung (beige/trambahnblau) bekommen. Bis dahin wird er als "rollendes Kunstobjekt" dazu beitragen, daß die Trambahn nicht nur als Beförderungsmittel, sondern auch als Beitrag zur Münchner Stadtkultur gesehen wird. Der Museumsverein unterstützt die Münchner-Kindl-Trambahn durch Beratung des Künstlers und Vorbereitung des Wagens (Wartung, Reinigung, ...). Außerdem haben sich unsere Mitglieder als ehrenamtliche Fahrer zur Verfügung gestellt.
Eine Aufnahme vom Einsatz der eleganten Dreiwagenzüge auf der Linie 8: Im Dezember 1965 verläßt ein Zug, gebildet aus den Triebwagen 1020 (ab 1971: 2611), 1038 (ab 1971: 2659) und dem Beiwagen 1825 (ab 1970: 3524), die Haltestelle Dülferstraße im Stadtteil Hasenbergl und steuert den Graubündener Platz in Fürstenried an.
Die Typenskizze zeigt einen M 5-Triebwagen im Ursprungszustand (ca. 1965).