FMTM // GTGFreunde des Münchner Trambahnmuseums e.V. |
Zu den markantesten Arbeitsfahrzeugen der Münchner Trambahn zählen die Winterdienstfahrzeuge. Eine wesentliche Erleichterung gegenüber dem manuellen Schneeräumen der frühen Jahre der Münchner Trambahn stellte 1931 die Beschaffung eines Schneepflugs dar, dem 1940/41 sechs weitere Fahrzeuge folgten. Diese als Baureihe sp 1.55 bezeichneten Schneepflüge hatten ursprünglich offene Sitze für den Bedienungsmann. Die Schaufeln, Seitenscharen und Schienenbesen mußten über Steuerungsräder und Gestänge mit der Hand eingestellt werden. Da das Personal hier der Witterung frei ausgesetzt war, wurden die Schneepflüge 1960/61 von Grund auf modernisiert. Hierbei erhielten sie neue Schaufeln von der Firma Beilhart in Rosenheim, geschlossene Bedienungsstände, hydraulische Einrichtungen zum Einstellen der Schaufeln, Boschbremsen und geschlossene Gewichtskästen mit alten zerschnittenen Bandagen. Nach dem Umbau erhielten die Fahrzeuge die Bezeichnung sp 2.55. Von Dezember 1968 bis Juni 1969 wurden die Schneescharen wegen den P-Wagen verbreitert. Konnten die Schneepflüge ursprünglich von allen Triebwagen geschoben werden, mußten nach der Modernisierung Triebwagen speziell mit einer Luftkupplung ausgerüstet werden. Zunächst waren dies einzelne E-Triebwagen aus dem laufenden Bestand, nach deren Ausmusterung bestimmte G-Triebwagen. Als die G-Wagen schließlich 1978 ausgesondert wurden, rüstete man die Schneepflüge mit Kompaktkupplungen aus, so daß sie von M 5-Triebwagen aus gesteuert werden konnten.
Ab 1976 wurden die Schneepflüge nach und nach abgestellt; drei gelangten an das Hannoversche Straßenbahnmuseum. Seit 1996 ist nur mehr der im historischen Wagenpark eingereihte Wagen 3942 betriebsfähig.
Im Dezember 1992 ist ein Schneeräumzug mit dem Schneepflug 3946 und dem M 5.65-Triebwagen 2651 am Hauptbahnhof unterwegs. Der Schneepflug wurde inzwischen (März 98) nach Bukarest abgegeben.
Die Typenskizze zeigt einen Schneepflug im Letztzustand.